Heute, am 5. Dezember jährt sich zum 137. Mal der Todestag von Chiba Sadakichi Taira no Masamichi, dem ersten Sōke des Hokushin Ittō-Ryū Hyōhō Chiba-Dōjō und jüngerer Bruder von Chiba Shūsaku Taira no Narimasa, dem Begründer der Ryūha. Sadakichi galt seinem Bruder Shūsaku als ebenbürtig und wurde als einer der stärksten Schwertkämpfer der ausgehenden Edo-Periode angesehen.
Er wurde 1797 (9. Jahr der Kansei-Ära) als dritter Sohn des Bushi Chiba Chūzaemon geboren und verstarb 1879 (12. Jahr der Meiji-Ära) im Alter von 82 Jahren.
In der Zeit zwischen 1810 – 1820 war er stark in die Gründung der Hokushin Ittō-Ryū Hyōhō involviert, da die Lehren der Schule ein Produkt des gemeinsamen Trainings und der Musha-Shugyō sind, welche Shūsaku und Sadakichi während dieser Zeit bestritten.
Während der Tenpō-Ära (1830 – 1844) war er zudem der direkte Lehrer der drei Söhne Shūsaku’s, als dieser im Mito-han die dort ansässige Tokugawa-Familie und deren Gefolgsleute unterrichtete. Sadakichi leitete während dieser Zeit auch das Genbukan (ca. 8 Jahre lang) bis der älteste Sohn von Shūsaku, Chiba Kisotarō, volljährig wurde. Danach wurde das Genbukan an diesen übergeben und Sadakichi gründete sein eigenes Dōjō zu Beginn der Kaei-Ära (1848/1849) und nannte es „Chiba-Dōjō“.
Das Genbukan, wie die meisten Dōjō jener Zeit, akzeptierte nur Schüler aus dem Samurai-Stand. Da aber Sadakichi ein aussergewöhnlich visionärer und revolutionärer Geist war, entschloss er sich sein Chiba-Dōjō allen zu öffnen, die den Wunsch hegten die Fechtkunst der Hokushin Ittō-Ryū zu erlernen, ungeachtet ihres sozialen Status. Daher bestand die Schülerschaft nicht nur aus höheren und niederen Samurai sondern es zählten auch Kaufleute, Bauern und sogar Frauen und Kinder dazu. Berücksichtigt man die damalige Zeit und die sozialen Normen war dieses Vorgehen ein grosses Novum und äusserst progressiv was natürlich Kritik anzog.
Allerdings sollten die vielen hervorragenden Schwertkämpfer aus diesem Dōjō Sadakichi Recht geben, dass es mitnichten auf den sozialen Status ankommt, um ein begnadeter Fechter zu werden.
Durch diese „Politik der offenen Tür“ genoss das Chiba-Dōjō bald grosse Popularität was sich in der grossen Anzahl Schüler niederschlug. Durch die vielen bestens ausgebildeten Meister-Schwertkämpfer welche das Chiba-Dōjō hervorbrachte, wurde es rasch zu einem der berühmtesten Dōjō in ganz Japan.
1853 wurde Sadakichi der Kenjutsu-Shihan in der Edo-Residenz des Tottori-han.
Ausserdem wurde er auf den Posten eines Begutachters für offizielle Taryū-jijai (Duelle zwischen verschiedenen Schulen) berufen.
Im selben Jahr trat der berühmte Samurai und Revolutionär Sakamoto Ryōma in das Chiba-Dōjō ein und wurde direkter Schüler von Chiba Sadakichi und dessen Sohn und Nachfolger, dem 2. Sōke Chiba Jūtarō Taira no Kazutane. Ryōma und Jūtarō wurden enge Freunde und beide wurden in die politischen Kämpfe der 1860er-Jahre verwickelt.
Während der Meiji-Restauration waren Sadakichi, sein Sohn Jūtarō und viele ihrer Schüler direkt in die Kampfhandlungen involviert, welche diese gewalttätige und turbulente Zeit mit sich brachten. Sadakichi erlebte die neue Meiji-Ära noch mit und verstarb am 5. Dezember 1879 (12. Jahr der Meiji-Ära). Sein Grab und die Gräber der Hauptlinie der Chiba-Familie befinden sich auf dem Zōshigaya-Friedhof in Tōkyō.

Das ist ein super Beitrag, hat mir viel Spaß gemacht, ihn zu lesen! Ich schätze deine harte Arbeit, diese sämtlichen Angaben zu recherchieren. Weiter so!
LG
Jona