Mein Name ist Martin Stehli-Ono
Mein Interesse an Japan und seinen (Kampf-)Künsten wurde schon früh geweckt. Somit verbrachte ich meine Teenager-Jahre mit modernen japanischen Kampfkünsten. Später suchte ich allerdings nach einer eher Schwert-basierten Kunst. Glücklicherweise fand ich in meiner Heimatregion einen hervorragenden Lehrer, welcher der Ishido-Linie des ZNKR-Iaidō zugehörig war. Somit fing ich mit Seitei-Iai, Muso Shinden-Ryū und später auch mit Tamiya-Ryū an.
Zur gleichen Zeit fing ich auch an, mich intensiv mit japanischen Kunstschwertern zu befassen (Bijutsu Tōken) und wurde Mitglied der NBTHK. Die ersten Japan-Reisen folgten.
Mitte Zwanzig reifte der Entschluss, für ein Sprachstudium nach Japan zu gehen. Dies setzte ich um und wie der Zufall es wollte, wurde aus dem geplanten einjährigen Zwischenjahr ein mehrjähriger Aufenthalt mit Sprachstudium, Arbeitstätigkeit bei einer japanischen Firma und Heirat.
Auch Iai verfolgte ich in dieser Zeit weiter, u.a. auch im Dōjō von Ishido-sensei in Kanagawa. Allerdings bezeichne ich mich nicht als Schüler von Ishido-sensei! „Schüler“ im japanischen Kontext hat eine wesentlich tiefere Bedeutung als lediglich bei jemandem im Training zu sein… Nichtsdestotrotz nahm ich wertvolle Lektionen aus dieser Zeit mit.
Später kehrte ich in die Schweiz zurück und führte das Training im modernen Iai weiter, allerdings in einer anderen Schule (Musō Jikiden Eishin-Ryū).
Zudem befasse ich mich intensiv mit dem was man auf Englisch „martial culture“ nennt. Also die klassischen japanischen Koryū in ihrer ganzheitlichen Funktion versuchen zu verstehen (insbesondere auch die soziologischen, politischen und „religösen“ Aspekte ) und daraus neue Erkenntnisse zu ziehen. Mein Interessenschwerpunkt liegt bei der Bakumatsu-Zeit, welche ich für die spannendste (und ambivalenteste) Periode in der japanischen Geschichte halte. Ausserdem bin ich Mitglied im bunbu-Forschungskreis welcher sich mit Theorie, Praxis und Philosophie japanischer Kriegs- und Kampfkünste befasst. Ein erster Sammelband des Forschungskreises wurde 2017 veröffentlicht, zu dem ich ebenfalls einen Beitrag beisteuern konnte: Studien zur Kampfkunst in Japan (Bunbu Kenkyu, Band 1)
Vor einigen Jahren bot sich mir die Gelegenheit einer authentischen Koryū beizutreten. Hierbei handelt es sich um die Hokushin Ittō-Ryū Hyōhō, welche nun unter dem 7. Sōke Ōtsuka Ryūnosuke Masatomo in München, Deutschland beheimatet ist (Chiba-Dōjō).
Modernes Iaidō habe ich aufgegeben, um mich voll und ganz der Fechtkunst der Hokushin Ittō-Ryū widmen zu können.
Ich leite als Shibuchō das Schweizer Shibu der Hokushin Ittō-Ryū Hyōhō und bin Kaichō des Basler Keikojō.
Im Januar 2015 erhielt ich vom 6. Sōke Ōtsuka Yōichirō Masanori, die Hatsumokuroku-Schriftrolle.
Im April 2017 erhielt ich vom 7. Sōke Ōtsuka Ryūnosuke Masatomo die Kajō-Mokuroku-Schriftrolle, die dritte von insgesamt fünf Makimono unserer Tradition.
Link zur offiziellen Internetpräsenz der Hokushin Ittō-Ryū Hyōhō (deutsch, englisch, japanisch): http://www.hokushinittoryu.com/
Link zum Basler Keikojō: http://hokushinittoryu-schweiz.com/