Als Shibuchô Schweiz (und gleichzeitig auch Kaichô des Dôkôkai Basel) habe ich die Verpflichtung (und das Privileg!), mehrmals pro Jahr bei Saiko-Shihan Ôtsuka Ryunosuke Masatomo Privatunterricht zu nehmen.
Wenn ich nach München fahre, ist das meistens für zweieinhalb Tage, welche dann hauptsächlich aus Training, Essen und Schlafen bestehen. Und da die Hôkushin Ittô-ryû Hyôhô die einzige Koryû in München ist, welche ein eigenes Dôjô besitzt, kann man auch ohne Probleme bis um 24:00 Uhr oder auch später trainieren! Man kann sich also soviel Zeit nehmen wie man braucht, ohne auf einen Stundenplan oder Hallenschliesszeiten zu achten!
Am vergangenen Wochenende war ich also wieder in München und ich ging zusammen mit Sensei durch verschiedene Sets der Kumitachi und des Battôjutsu.
Zudem wurde mir die Ehre eines dreistündigen Gekiken-Trainings zuteil! Gekiken ist das freie Sparring in der Hokushin Ittô-ryû. Dies kann sowohl mit als auch ohne Bogu ausgeübt werden. Man darf dies unter keinen Umständen mit Kendô gleichsetzen. Der Grundgedanke mag von aussen betrachtet ähnlich sein, ist es allerdings nicht. Zudem herrscht frei Waffenwahl, d.h. man kann zwischen Langschwert, Kodachi oder auch Naginata wählen (jeweils als Shinai-Waffe).
Ich hatte also die Möglichkeit die hocheffizienten Kenjutsu-Techniken der Schule im freien Kampf erleben zu dürfen! Kein Wunder, zählten die Schüler der Hokushin Ittô-ryû im Japan des 19. Jahrhunderts zu den Gefürchtetsten und Dominantesten überhaupt.
Leider gibt es nur noch eine Handvoll Koryû welche diese Form des Trainings weiterhin praktizieren. Bei anderen wiederum war dies nie Teil des Curriculum und wieder andere haben es auch rundweg verboten.