„Kapitel sind dazu da, umgeblättert zu werden – um zu sehen, wie die ganze Geschichte weitergeht.“
Dreizehn Jahre. Was für eine Zahl …
Mein Sohn war damals gerade zehn Jahre alt. Und Blogging – noch etwas, das man kannte.
Es ist still geworden hier. Die wenigen, die sich noch hierher verirren, wissen das.
Ich habe schon länger mit der Frage gerungen, wie (und ob) ich hier noch schreiben soll.
Dabei ist das Schreiben ja nur das Endprodukt eines langen Prozesses: Recherchieren, Entschlüsseln, Suchen, Fragen stellen … All das hat bei jedem Artikel ein Vielfaches der eigentlichen Schreibzeit beansprucht.
Und das funktioniert nur mit Herzblut. Sich Nächte und Wochenenden um die Ohren schlagen, weil man dieses eine fehlende Puzzlestück zu einer Person, einem Ereignis, einem schicksalhaften Tag unbedingt noch finden muss. Erst dann konnte ein Artikel wirklich transportieren, was ich schon seit Wochen im Kopf hatte.
Das Schreiben habe ich immer wie Bildhauerei empfunden:
Man hat eine ganz gute Vorstellung davon, wie der Text einmal aussehen soll – und dann geht es darum, alles Überflüssige, Verwirrende, Unnötige mit Hammer und Meissel herauszuhauen. Arbeit war das nie. Nur Leidenschaft.
Doch in den letzten ungefähr zwei Jahren habe ich erfahren müssen:
Man kann all das nicht erzwingen.
Mittlerweile ist mir klar geworden, dass dieser Blog zu einem Lebensabschnitt gehört(e), den ich seit geraumer Zeit hinter mir gelassen habe.
Ja, mit diesem Abschnitt habe ich tatsächlich abgeschlossen und ihn ein Stück weit auch getilgt. Und diesen Abschluss muss ich auch mit schwert | gedanken finden.
Ein ständiges Aufwärmen dieses Blogs in meiner neuen Lebensphase funktioniert für mich nicht mehr.
Aber: Der Blog wird nicht verschwinden.
Er wird eingefroren – denn das Gesagte und Geschriebene hat noch viel Relevanz.
Und hinter jedem einzelnen Artikel, auch hinter den kontroversen Aussagen, stehe ich. Ohne Vorbehalt.
Aufrichtigen Dank an alle, die hier über die Jahre immer wieder vorbeigeschaut haben.
Ich hoffe, ich konnte euch die Thematik mit all ihren Feinheiten und oft ambivalenten Aspekten ein wenig näherbringen.
Keine Sorge – Kultur, Kunst, Stil und Bewegung gehören auch zu meinem neuen Lebensabschnitt.
Und wer mich persönlich kennt, weiss auch ganz konkret wie und was. 😉