Anfängergeist – für immer?

Letzthin fand wieder ein Anfänger seinen Weg ins Dôjô. Ich finde es jedesmal spannend. Besonders, weil ich immer an meine eigene Anfangszeit erinnert werde.

Ja, am Anfang ist man wirklich überwältigt von den Bewegungen im Iai, insbesondere der Koordination der verschiedenen Bewegungen (Beine, Hüfte, Schultern, Arme)! Warum ist eine normale vertikale Schnittbewegung so kompliziert???
Man kann sich nicht vorstellen, dass je so hinzukriegen wie der Lehrer oder die fortgeschrittenen Schüler das können. Und oft ist das tatsächlich auch so, weil viele eben nach ein paar Jahren wieder aussteigen, ohne je das entsprechende Level erreicht zu haben. Aber das ist ein anderes Thema…

Nach einer gewissen Zeit werden die Bewegungen natürlicher. Sie sind nun nicht mehr etwas, zu was man sich zwingen muss. Sie entstehen nun wie sie sollen. Die Kata (Waza) werden etwas flüssiger und man beginnt, Konzepte wie Metsuke und Hasuji einzubauen.
Nun geschieht etwas Spannendes. Man bekommt langsam das Gefühl, „schlechter“ zu werden! Das ist ein gutes Zeichen. Es zeigt, dass man beginnt, sich mit der Materie auseinanderzusetzen. Das ist allerdings auch der Punkt, wo oft aufgegeben wird. Denn irgendwie markiert es die Stelle, wo man wieder „anfängt“. Nicht alle wollen das.

Hier sollte man nun beginnen, sich mit den theoretischen Konzepten des Iai zu beschäftigen, z.B. Jo-Ha-Kyu und Kasô Teki (u.a.). Bis hierhin werden die Kata mehr oder weniger statisch praktiziert. Das ist auch nicht falsch, da man ja die Prinzipien der jeweiligen Schule erst verinnerlichen muss. Nun muss man aber beginnen, mit den Kata zu „spielen“ und versuchen, die erwähnten Konzepte entsprechend anzuwenden. Nur so findet man aus dieser zweiten „Anfänger“-Stufe raus. Meiner Meinung nach zeigt sich erst in diesem Stadium, für wen Iai geeignet ist. Denn erst hier fängt die eigentliche Arbeit an.

Und was kommt danach?

Üben, üben, üben….


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